دوشنبه
Drei Gedichte von Johannes Kühn
Fotograf: Wolfgang Wiesen
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: Zum Neuen Jahr ein Gedicht von Johannes Kühn
2008


Neujahr

Über Land kam
,leis ein weißes Weinen
.nun liegt Schnee
,Die Zecher lärmen in den Häusern
leergetrunkne Flaschen

fliegen aus den Fenstern
,in die Kälte
und auf manchem Flaschenmundstück
.pfeift der Wind ein Rattenlied

,Angefangen hat das neue Jahr
und mit Schüssen
boten sie ihm Gruß
an der Nacht so ferne
.Sternenstirn


Aber ich blas nur
,meine Fäuste voll
aber ich zähl nur
,meine Finger ab
so viele Stunden Glück
.wären schon genug
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Mittagsblick


Für Reiner Kunze

,Wir ertragen den Mittag
,ich also auch
bin nicht weit gereist
aus der Heimat
.an einen Fluß
Der Bach macht mich einsam
und fängt mit Libellenflügen
mich Staunenden
.mit lockeren Seilen ein
Spiellust bläst die Luft
.mir und Kindern zu
Und mit Bällen spielen sie
,so wie ich mit Versen
.wir ertragen den Mittag


Johannes Kühn, Ganz ungetröstet bin ich nicht. Carl Hanser Verlag München 2007. S. 8
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Herbstbild

Nächte mit Zähnen
und Kälte des Winters
.steigen im Herbst die Hügel hinab
.Furcht schleicht in die Sinne
.Ich meide Menschen
.Die leeren Sträucher bekümmern
.Die kahlen Bäume pfeifen
.An Hängen und Hainen streunt der Fuchs
.Rehe verschwinden auf den schmalen Weiden der Schlucht
Kraniche landen, ihr Rufen in Wiesengärten am Dorf
,hält bis Mitternacht
da schlaf in ihre Köpfe sinkt
.und aus den Wolken der Mond hervortritt
,Totenlieder summend bin ich wach


.Äpfel duften im Zimmer

.Ganz ungetröstet bin ich nicht
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Johannes Kühn, Ganz ungetröstet bin ich nicht, Carl Hanser Verlag München 2007. S. 61


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